Tagesgäste und Mieter*innen des betreuten Wohnens haben in Göttingen zusammen unser diesjähriges Oktoberfest gefeiert. Zu stimmungsvoller Musik haben die Teilnehmenden rege getanzt, geschunkelt und gesungen. Natürlich zogen wir auch wieder mit einer fröhlichen Polonaise durch das Restaurant. Daneben haben sich die Gäste bei Armdrücken, Fingerhakeln, beim Brot schnappen, Bierglas stemmen oder beim Nudeln auffädeln vergnügt. Da wurde so mancher Wettbewerb ausgetragen, was zu großer Belustigung bei den Zuschauern sorgte. Sehr gut sind auch die schicken Dirndl der Mitarbeiterinnen angekommen.
Tagesgäste, die an diesem Tag nicht in der Tagespflege waren, haben an einem zweiten Tag ebenso das gesamte Programm genießen dürfen. Wir haben beide Tage sehr genossen.
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Ankunft von „Baby Theo“
Als Pflegedienstleitung des Senioren-Parks carpe diem Göttingen möchte ich gerne über den Einzug und ersten Tag des kleinen Theo berichten.
Nachdem wir das Paket erhalten und freudig ausgepackt haben, wurde er natürlich erstmal von allen in der Verwaltung in Augenschein genommen. Die kleinen Äderchen unter der Haut, die echten Wimpern, seine Schnute, die noch vorhandene Käseschmiere und die Fontanelle faszinierten uns. Er sieht einem echten Baby doch wirklich täuschend ähnlich.
Gegen 10 Uhr startete ich meine Tour mit dem Kleinen auf dem Arm durch das Haus.
Ich hatte mir vorgenommen, oben auf Wohnbereich 3 zu starten und mich langsam nach unten zu arbeiten. Auf Wohnbereich 3 traf ich nur die Mitarbeiter der Therapie an und jemanden aus der Hauswirtschaft. Auch die Damen waren total überwältigt und man kam ins Gespräch über die eigenen Kinder und wie schön es doch war, als diese noch klein waren. Ich hoffte, wenn das schon hier so gut ankam, dass es bei den Bewohnern nur halbwegs so gut ankommen würde.
Auf dem Wohnbereich 2 wurde ich zuerst von der Hauswirtschaft gesehen und mit den Worten empfangen: „Oh mein Gott, es sieht ja aus wie ein Püppchen.“ Als klar war, dass er tatsächlich eine Puppe ist, wurde gelacht und sich ausgetauscht. Angekommen in Wohnküche 7 traf ich auf eine Auszubildende und zwei Mitarbeiter der Pflege die gerade dabei waren, Frau B. und Frau L. mit Getränken zu versorgen und sich mit ihnen zu unterhalten. Als sie das Baby erblickten, strahlten nicht nur die Gesichter der beiden Bewohnerinnen sondern auch unserer männlichen Mitarbeiter.
Nachdem Frau B. mit einem Strahlen im Gesicht das Baby beäugte und immer wieder sagte wie süß es sei, durfte sie es natürlich auf den Arm nehmen. Hier kam Hr. W. in den Speisesaal gefahren und schaute aus der Ferne was hier geschieht. Frau L. wollte den Kleinen auch unbedingt einmal halten. Auch sie strahlte über das ganze Gesicht, streichelte den Kleinen und deckte ihn mit ihrem Kleiderschutz zu. Sie sagte, er sei viel zu leicht bekleidet für dieses Wetter.
Sie fragte mich, ob ich meinem Kind zu wenig zu essen geben würde und meinte, dass ich ihn eine Woche bei ihr lassen solle, dann würde er anständig was bekommen und zunehmen. Auch schlug sie vor, dass sie gerne aufpassen könne, spazieren fahren mit dem Kinderwagen oder aber, wenn ich mal weg muss, dürfte er bei ihr im Bett schlafen, mit oder ohne sie, das ginge auch. Sie wollte den Kleinen gar nicht mehr hergeben. Es entstanden schöne Gespräche mit allen in der Wohnküche.
Hr. W. beobachtete noch immer von weitem und sagte dann, nachdem das Baby immer mal wieder von Arm zu Arm wanderte, „das geht so nicht“. Ich fragte ihn, warum nicht, und ob er das Baby auch mal haben möchte. „Nein!!!!! Das geht so nicht. Das kannst du nicht machen. Die Frauen sind schwach. Was ist, wenn sie dein Kind fallen lassen? Ich nehme das nicht, ich gucke nur. Das geht so nicht, nimm den mal weg. Wenn der runter fällt.“
Nachdem ich einige Zeit dort war, wanderte ich in Wohnküche 6 weiter. Auf dem Flur traf ich Frau R. Sie sah den Kleinen und streichelte ihn. Danach kam sie mit in die Wohnküche, um ihn auf den Arm zu nehmen. Auch sie freute sich und begutachtete ihn, wiegte ihn sanft hin und her. Irgendwann wollte sie, dass ich ihn wieder nehme, da ihr Bewegungsdrang wieder siegte. Auch hier in der Wohnküche saß der Mitarbeiter mit den Bewohner*innen zusammen am Tisch und reichte Getränke und unterhielt sich.„Oh mein Gott, ich dachte das ist ein echtes Baby“. Als Frau B. den Kleinen sah, schnappte sie ihn regelrecht, die Augen gingen weit auf und sie fing an ihn von oben bis unten mit Küssen zu übersähen.
Als Frau B. ihn hielt und viel mit ihm sprach, saß Hr. U. daneben und verdrehte die Augen und sagte: „Diese Weiber, tz.“ Er wunderte sich, warum man so sein kann wegen eines Babys. „Tz!“ Er ließ es sich aber nicht nehmen, den Kleinen auf den Arm zu nehmen und mit ihm zu sprechen. Was für ein lieber Kleiner er ist. “Du musst lernen, mal zu singen, dann ist hier was los in der Hütte“, sagte er und lachte und war ganz stolz, dass der Kleine so ruhig bei ihm blieb.
Auf dem Weg auf dem Wohnbereich 1 traf ich Frau L., die wieder nach dem Zug fragte, der sie nach Hause bringt. Sie sah den Kleinen und wollte ihn gleich nehmen. Vergessen war der Zug, mit dem sie Heim fahren wollte. Sie erkannte allerdings sehr schnell, dass es sich um eine Puppe handelte und wollte sie mir abkaufen. Ich schlug ihr vor, dass ich mit ihren Angehörigen sprechen kann, dass sie ihr den Kleinen zu Weihnachten schenken. Sie können ihn bei Amazon bestellen. Sie ist sich allerdings sehr sicher, dass dieses Amazon zu weit weg ist und keiner für sie dorthin fahren wird (ich denke, ich spreche mal mit den Angehörigen).
Auf dem Wohnbereich 1 haben fast alle erkannt, dass es sich um eine Puppe handelt, aber auch hier waren alle Bewohner fasziniert. Sie unterhielten sich sehr angeregt darüber, wie verrückt die Welt doch geworden ist, dass man sowas herstellen kann, was so täuschend echt aussieht. Auf den Arm nehmen mussten sie ihn trotzdem nach und nach und keiner wurde ausgelassen.
Ich machte auch einige Besuche in den Zimmern auf den Wohnbereichen. Auch hier war die Resonanz sehr positiv. Sie bedankten sich für den netten Besuch und sagten, man könne mit dem Kleinen oder aber mit dem Püppchen öfters mal vorbeikommen.
Zur Übergabe ging ich nochmal auf den Wohnbereich 2, um den Mitarbeiter*innen den Kleinen zu vorzustellen. Hier wurde Frau M. unruhig. Ich fragte sie, ob sie auf den Kleinen aufpassen könnte, weil ich was Wichtiges zu erledigen habe. Sie passte 45 Minuten auf den Kleinen auf. Hier erhielt er auch seinen Namen „THEO“. Getauft von Frau M.
Es war echt schön anzusehen, welche Freude der Kleine sogar bei den Mitarbeitern auslöste und wie sie überlegten, wann und wie man ihn einsetzen kann. Fazit: Ich denke, es war eine sehr gute Anschaffung für die Bewohner, aber auch für die Mitarbeiter…. Die Bilder sprechen für sich.
Liebe Grüße,
Melanie Senftleben
Pflegedienstleitung
Präsentation in der Zeitschrift „TP“
Tagespflege Göttingen: In der Augustausgabe der Zeitschrift „TP Tagespflege: organisieren, leiten, entwickeln“ sind wir auf Seite 8 unter der Rubrik „Aufgeschnappt“ mit einem kurzen Text vertreten. In diesem berichten wir über unser Fotoprojekt „Tagespflege im Detail“ (Bericht hier im Blog). Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Zeitung sind auf unseren Text hier im carpe diem-Blog aufmerksam geworden und haben uns angeschrieben. Wir haben uns gefreut und ihnen einen Text sowie Bilder zugeschickt. Die Zeitschrift nimmt gerne neue Ideen für die Beschäftigung auf. Vielleicht ist jemand interessiert.
Quelle (Screenshot): www.tp-tagespflege.net
Reise durch die Erdgeschichte
Tagespflege carpe diem Göttingen: Einen besonderen Vormittag verbrachten wir im Geowissenschaftlichen Museum unserer Georg-August-Universität. Wie viele unserer Universitätssammlungen geht auch diese Sammlung auf das 18. Jahrhundert zurück, in dem die Universität gegründet wurde. Inzwischen beherbergt das Museum die viertgrößte geowissenschaftliche Sammlung in Deutschland.
Bei unseren Tagesgästen war das Museum bisher unbekannt, und alle besuchten das erste Mal die Einrichtung. Umso größer war die Überraschung, was wir alles zu sehen bekamen. Wir begegneten einer Unmenge von Tier, – Pflanzen- oder Spurenfossilien. Wir stießen auf Saurierknochen und Mammutzähne, aber auch auf Urzeitkrokodile und versteinerte Ammoniten. Es gab so viele Zeugnisse vergangenen Lebens der Erdgeschichte zu bestaunen. Einige von ihnen waren über 500 Millionen Jahre alt. Besonders aufmerksam haben wir z. B. auch Mammuthaar angeschaut. Wir sind mittags sehr bereichert wieder zurück in die Tagespflege carpe diem gefahren. Noch am Nachmittag unterhielten sich die Senior*innen über ihre Erlebnisse und Eindrücke.
Reisen um die Welt
Tagespflege Göttingen: Ein sehr gern gesehenes Angebot in unserer Tagespflege sind Natur- bzw. Tierdokumentationen. So zirka alle zwei bis drei Monate freuen sich unsere Senior*innen mit einem 45-minütigen Film auf Reisen um die Welt zu gehen. Sehr zu empfehlen ist die elfteilige Dokumentarfilmreihe „Planet Erde“ mit wunderschönen Aufnahmen der Vielfalt unserer Natur. Der Begleitfilm „Unsere Erde“ zeigt ebenso spektakuläre Bilder unserer Tier- und Pflanzenwelt. Es ist immer wieder rührend zu beobachten, mit welchen Emotionen unsere Senior*innen die Filme verfolgen. Gerne werden Szenen auch kommentiert; ein Austausch findet statt. Für unsere Tagesgäste bieten die Dokus eine schöne Abwechslung im Alltagsgeschehen.
Busfahrt zum Edersee
Göttingen: Unser diesjähriger großer Busausflug brachte uns zum wunderschön gelegenen Edersee in Nordhessen. Nachdem wir dort einige Steigungen bis zum Ufer sportlich hinter uns gebracht hatten, gingen wir für eine Seerundfahrt an Bord der „Edersee Star“. Gemütlich schipperten wir bei schönstem Wetter zwei Stunden über den See. Zwischendurch gab es viele Informationen zur Geografie und Geschichte sowie zu Flora und Fauna. Besonders beeindruckend war die große Staumauer, die wir passierten. Aber auch der Blick auf das höher gelegene Schloss Waldeck, einer Burganlage aus dem 11. Jahrhundert, war einfach hinreißend. In dieser Umgebung schmeckte uns das Mittagessen an Bord besonders gut. Später sind wir mit dem Bus an einen einige Kilometer entfernten Badeort gefahren, wo wir Kaffee getrunken haben. Auf der Rückfahrt haben wir ordentlich Stimmung im Bus gemacht. Bei viel Gesang und einem Quiz verging die Zeit wie im Fluge.
Heiteres Sommerfest in Göttingen
Tagesgäste, Mieter*innen des betreuten Wohnens und Angehörige haben sich bei wunderbarem Wetter im Garten zu unserem Sommerfest getroffen. An verschiedenen Stationen konnten sich alle bei verschiedenen Wurf- und Wasserspielen vergnügen. Bei einer Tombola gab es schöne Dekorationen und weitere nützliche Dinge zu gewinnen. In einer Fotoecke lockten Kleidungsstücke und Accessoires zum Verkleiden und Posen. Unsere Kund*innen und ihre Angehörigen haben sich sehr darüber gefreut, dass noch vor Ort die Fotos zum Mitnehmen ausgedruckt wurden. So konnte eine schöne Erinnerung mit nach Hause genommen werden. Nach dem Mittagessen mit Salaten und Grillgut trat das Gesangsduo „Marina und Kurt“ auf, das mit seiner stimmungsvollen Musik zum Tanzen, Schunkeln, Mitsingen und zu einer Polonaise einlud. Nach dem Kaffeetrinken ließen wir das Fest fröhlich ausklingen. Es war ein sehr schöner Tag mit viel Abwechslung.
100 Blogeinträge
Göttingen: Inzwischen können wir auf 100 Einträge in unserem gemeinsamen Blog zurückschauen. Wir nehmen es als Anlass, kurz über Sinn und Zweck zu reflektieren: Wir berichten gerne von unseren Aktivitäten und besonderen Ereignissen. Und natürlich schauen wir auch interessiert, was in unseren Partnerhäusern passiert. Wir haben aber auch Angehörige, die sich neben der Kommunikation über die App Myo im Blog über das Alltagsleben in unserem Haus informieren. Das betrifft natürlich auch Interessierte, die ihre Angehörigen vertrauensvoll in unsere Hände geben wollen. Von daher sehen wir unsere Blogeinträge auch als Werbung für unsere Arbeit.
Aber auch potentiell neue MitarbeiterInnen können einen ersten Einblick in unser Haus erhalten. Neulich berichtete eine neue Kollegin unserer Tagespflege bei ihrem Vorstellungsgespräch über unseren Blog. Sie war ganz begeistert von unseren Aktivitäten. Wir haben also offensichtlich ein gutes Bild abgegeben.
Aber auch unsere BewohnerInnen und Tagesgäste profitieren von unserem Blog. Gemeinsam mit Angehörigen haben sie die Möglichkeit, noch einmal auf schöne Momente zurückzublicken. Unsere Tagespflege nutzt die Blogeinträge z. B. gerne für ihre Jahresrückblicke. Und eins nicht zu vergessen. Durch unsere Blogeinträge können wir uns alle inspirieren lassen und neue Ideen entwickeln. Abschließend halten wir fest: Wir sind stolz auf das, was wir ermöglichen. In diesem Sinne: Auf weitere Blogeinträge!
Spielspaß für Blinde
Tagesgäste carpe diem Göttingen:
In den letzten Jahren hatten wir immer wieder blinde Senioren bei uns in der Tagespflege carpe diem. So hat sich ein umfangreiches Beschäftigungsmaterial angesammelt, das wir im Einzelangebot anbieten können. Nun hat unser blinder Tagesgast ein neues Lieblingsspiel für sich entdeckt, das wir gar nicht angeboten hätten. Wir sind davon ausgegangen, dass man für das Spiel sehen muss. Deshalb möchten wir gerne davon berichten. Es handelt sich um ein Holz Tangram namens Coogam, das unser Tagesgast eher zufällig in die Hände bekam. Über Fühlen der verschiedenen geometrischen Formen setzt die Dame geduldig die Figuren zusammen. Ihr Ziel ist es, keine Form übrig zu haben. Dabei entwickelt sie großen Ehrgeiz. Inzwischen hat sie es auch zuhause, nachdem wir über Myo den Sohn informiert haben. Wir freuen uns, dass wir wieder ein neues Angebot anbieten können.
Ein kleiner Hinweis noch, der sich selbst versteht: Das Spiel ist nicht für Senioren mit dem Krankheitsbild Demenz zu empfehlen.
Stadtführung mal anders
Tagespflege carpe diem Göttingen und Mieter*innen des betreuten Wohnens:
Unsere geplante Stadtführung durch Göttingen konnte leider aufgrund des Wetters nicht stattfinden. Also haben wir sie kurzerhand nach innen in unser Café-Restaurant „Vier Jahreszeiten” verlegt. Schließlich hatten sich die Teilnehmenden darauf gefreut. Anhand von Bildern auf einer großen Leinwand sind wir so von Station zu Station „gewandelt“. Es ging um Stadtgeschichte, Stadtkultur, historische Ereignisse, Persönlichkeiten und Bauten. Auf alten Fotos konnten wir sehen, wie die Objekte oder Stadtareale früher ausgesehen haben. Mit aktuellen Bildern haben wir Vergleiche hergestellt. So haben wir noch einmal einen ganzen anderen Blick auf unsere schöne Stadt erhalten. Viele Teilnehmende wussten auch so einiges aus der Vergangenheit zu berichten. Letztlich war unsere „Stadtführung“ umfangreicher als wären wir vor Ort gewesen. Alles kann man doch nicht im fortgeschritten Alter ablaufen. Wenn Interesse besteht, holen wir unseren Rundgang gerne bei besserem Wetter, in der Stadt, nach.