Tagespflege Göttingen: Wir haben das Glück, dass es in Göttingen viele Sammlungen gibt, die zur Universität gehören. Viele von ihnen sind bereits im 18. Jahrhundert angelegt worden. Einige sind zugänglich, andere dürfen nur zu Forschungszwecken genutzt werden. In der Vergangenheit haben wir mit unseren Tagesgästen schon so manche Sammlung besucht, denn unsere Senior*innen haben ein großes Interesse an kultur- und wissenschaftlicher Vergangenheit. Bei Recherchen sind wir auf die anthropologische Sammlung gestoßen, in der wir noch nicht gewesen waren. Es ist eine jüngere Sammlung, deren Grundstock in den 1950er Jahren liegt. In den Räumlichkeiten sind archäologische Skelette, histologische Präparate, Mumien und pathologische Präparate zu besichtigen.
Bei uns im Team fing fing das große Grübeln an: Können wir das unseren Senior*innen zumuten? Schließlich kommen wir dem Thema Tod sehr nahe. Was kann das denn alles auslösen? Wir haben hin und her überlegt und Meinungen ausgetauscht. Schließlich sind wir auf die einzig schlüssige Lösung gekommen: Warum fragen wir nicht einfach unsere Tagesgäste? Und siehe da, nachdem wir erklärt haben, was uns in der Sammlung erwartet, reagierten sie so interessiert, wie auch bei den anderen Sammlungen. Wir hatten uns Gedanken gemacht, die unseren Tagesgästen gar nicht durch die Köpfe gingen. Vor Ort hat uns dann die Leiterin ganz hervorragend alles erklärt. Mit Begeisterung, aber auch mit Respekt, haben sich unsere Tagesgäste alles angesehen. Viele Fragen wurden gestellt. Es war alles wie immer. Tja, manchmal machen wir uns wohl zu viele Sorgen.
Bilder konnten wir in der Sammlung nicht machen. Das verstehen wir aber auch.